Alexandra Dinges-Dierig - Ihre Bundestagsabgeordnete für Lübeck und das nordwestliche Herzogtum Lauenburg

Fehmarnbeltquerung: Chancen nutzen!

Zu den Herausforderungen, die aus der festen Fehmarnbeltquerung für Lübeck resultieren, hat Alexandra Dinges-Dierig ein Maßnahmenpaket vorgelegt:

Die Lage:

Die feste Fehmarnbeltquerung kommt. Die engere Region Lübeck hat sich bisher weder mit den Emissionserwartungen, noch mit den Chancen, die aus der Querung für Lübeck entstehen, befasst. Weder die Landesregierung noch die Lübecker Politik zeigen besonderes Engagement für eine Ausrichtung Lübecks und die Ergreifung der Chancen. Doch wenn Lübeck sich nicht jetzt schon deutlich äußert, wird auch Lübeck zur Transitstadt.

Die Notwendigkeiten:

Wenn Lübeck von der Beltquerung profitieren soll, muss es dafür sorgen, dass die Verkehre auch in Lübeck verarbeitet werden können. Mit dem Seehafen, dem Flughafen und zwei Autobahnen haben wir gute Voraussetzungen dafür. Doch die Schienenführung ist unzureichend. Die einzige elektrifizierte Trasse führt durch Lübeck hindurch und direkt nach Hamburg. Ähnliches gilt für die Straße: Die A1 wird für die Verkehre absehbar immer unattraktiver, da das Nadelöhr Hamburg sich verdichtet und durch die weite Westquerung der A20 auch deren Nutzen für die Entlastung Hamburgs abnimmt.

Die Nachteile der Schienenführung:

Die Schienentrasse nach Hamburg hat für Lübeck sehr viele Vorteile, aber auch die Nachteile liegen auf der Hand:

  1. Für Hamburg: Mit zunehmendem Verkehr werden sämtliche Personen und Güter durch das (auch Schienen-!) Nadelöhr Hamburg geführt, auch wenn diese gar nicht nach Hamburg sollen, sondern z.B. nach Berlin oder Osteuropa. Selbst Gefahrgüter müssen durch die bewohnten Gebiete in Hamburg. Je mehr hier durch geführt wird, desto anfälliger ist die Strecke auch für Sperrungen und Verspätungen. Der S4-Ausbau wird hier kaum Entlastung bringen.
  2. Für Lübeck: Der Umweg über Hamburg kostet Zeit und Geld. Und er kostet Umschlag. Denn wenn eh alles über Hamburg geht und sich dort erst aufteilt, muss man in Lübeck nichts umschlagen. Wenn wir mehr Arbeitsplätze für Lübeck aus der Fehmarnbeltquerung generieren wollen, müssen wir dafür sorgen, dass die Güter in Lübeck umgeschlagen werden.

 

Die Nachteile der westlichen Elbquerung für Lübeck und Hamburg:

Die A20 muss weitergebaut werden. Für das westliche Schleswig-Holstein ist sie ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, vielleicht das Bedeutendste seit vielen Jahrzehnten. insbesondere durch die aktuellen PPP-Angebote ergibt sich die Möglichkeit, sie in die Tat umzusetzen. Denn die westliche Elbquerung ist teuer, über 1 Milliarde Euro sind allein für den Tunnel angesetzt. Dabei ergeben sich für Lübeck durch den Weiterbau der A20 hinter der A7 kaum unmittelbare Vorteile. Das Nadelöhr A1 wird aus Lübecker Sicht kaum entlastet.

 

Was zu tun ist:

  1. Zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Lübeck – Bad Kleinen mit Anbindung an die Strecke nach Schwerin. Der Ausbau ist eines der ältesten „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“ und eines der letzten, die immer noch nicht umgesetzt sind. Durch östliche Umfahrung Hamburgs verbessert sich Lübecks Ausgangslage erheblich, erstens können Güter über Lübeck umgelenkt werden, zweitens ist der Lübecker Hafen besser an potenzielle Zukunftsmärkte wie Wolfsburg (PKW-Umschlag) und Osteuropa angebunden, drittens kann sich die Fahrtzeit nach Berlin erheblich verkürzen.
  2. Verlängerung der A21! Die Westquerung kommt, aber die Ostquerung muss auch kommen. Sie verknüpft sieben bestehende Autobahnen zu einem leistungsfähigen Netz und entlastet das Nadelöhr Hamburg erheblich. Zusätzlich ist sie viel günstiger als die Westquerung der A20, aktuelle Berechnungen gehen von etwa 400 Millionen Euro aus – mit großem Effekt. (www.a21-jetzt.de)
  3. Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals. Der Elbe-Lübeck-Kanal ist die einzige Anbindung des Binnenwassernetzes an die Ostsee. Ein umweltfreundlicher Verkehrsträger wie das Binnenschiff wird auch in Zukunft große Nachfrage erfahren.
  4. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte ein Ausbau der Strecke Lübeck-Lüneburg erfolgen. Hierdurch wird die Umfahrung Hamburgs bei gleichzeitiger Erreichbarkeit des Güterbahnhofs Maschen und der Hamburger Hafenanlagen gesichert. Auch der Lübecker Flughafen würde erheblich profitieren.