Alexandra Dinges-Dierig MdB

Millionenförderung für Forschungsprojekt der Uni Lübeck

Zur Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Projekt „Anwendung magnetischer Nanopartikel in Therapie und Bildgebung“ unter Federführung der Universität zu Lübeck zu fördern, erklärt die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig:

„Es freut mich sehr, dass es der Universität mit diesem Projekt geglückt ist, eine besonders hohe Fördersumme des Bundes nach Lübeck zu holen. Die knapp 7,5 Millionen Euro, die bis Mitte 2017 in die Erforschung der Kombination von zwei nicht-invasiven Methoden zur Krebsbehandlung gehen, stammen aus dem ‚Rahmenprogramm Gesundheitsforschung Deutschland‘. Das Programm der Bundesregierung definiert die zukünftigen Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich.  Dass Lübeck so prominent vertreten sein wird, zeigt, wie bedeutend der Gesundheitsstandort für ganz Deutschland ist.

Besonders spannend ist, dass die konsequent anwendungsorientierte Ausrichtung der Lübecker Gesundheitsforschung hier Früchte trägt. Die Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft für die Entwicklung zukünftiger Behandlungsmethoden hat das Bundesministerium offenbar von der Bedeutung dieses Projekts überzeugt. Das wird sicher Ansporn sein, diesen Weg weiter zu gehen und so durch Innovation aus Lübeck die Therapien von morgen zu prägen.“

Politik trifft Wissenschaft

Die Bundestagsabgeordneten Alexandra Dinges-Dierig (CDU), Gero Storjohann (CDU) und Thomas Stritzl (CDU) waren am Montag zu Gast am Forschungszentrum Borstel, um sich über die aktuelle Entwicklung und Herausforderungen auf dem Gebiet der Lungenforschung zu informieren und um die Forschungseinrichtung und den Klinikneubau zu besichtigen.

Welche Relevanz haben chronische Lungenerkrankungen im gesundheitspolitischen Kontext? Welche Gefahren drohen durch die Ausbreitung multiresistenter Tuberkulose? Was kann dagegen unternommen werden und welche Rolle spielt das FZB in diesem Zusammenhang? Diese Fragen erörterten und diskutierten der Zentrumsdirektor Prof. Stefan Ehlers, der Programmdirektor für den Bereich Infektionen Prof. Ulrich Schaible und der Klinikdirektor Prof. Peter Zabel am Montag gemeinsam mit den CDU-Bundestagsabgeordneten Alexandra Dinges-Dierig, Gero Storjohann und Thomas Stritzl.

Für Gero Storjohann war der Besuch unweit seines Heimatortes Seth Pflicht und Heimspiel zugleich. „Das Borsteler Institut und der Klinikneubau ist eine Besonderheit in meinem Wahlkreis. Es ist mit seiner innovativen Forschung ein Leuchtturm  in der Gesundheitsregion Segeberg, den ich gerne nach Möglichkeit unterstütze. Das imposante Herrenhaus ist ein architektonisch-historisches Kleinod mit  besonderer Atmosphäre bei kulturellen Veranstaltungen“, erklärte der Bundespolitiker gleich zu Beginn des Treffens.

„Gerade in Hinblick auf die Entwicklung von erfolgreichen Therapiestrategien bei chronischen oder hochinfektiösen Lungenerkrankungen ist das Zusammenwirken von angewandter Forschung und spezialisierter Klinikbehandlung wichtig. Die Einrichtung in  Borstel ist“, nach Ansicht des Mitglieds des Bundesgesundheitsausschusses Thomas Stritzl aus Kiel, „ auch international gesundheitspolitisch von beispielgebender Bedeutung.“
„Ein besonderer Schwerpunkt in Borstel ist die Behandlung multiresistenter Tuberkuloseerkrankungen und die Erforschung von Therapiemöglichkeiten. Die Erkrankungen an Tuberkulose waren in Deutschland bereits deutlich zurückgedrängt. Durch die Globalisierung und mehr Mobilität steigt aber auch hier wieder die Gefahr an der Erkrankung dieser besonders schweren Form der multiresistenten Tuberkulose. Es ist daher besonders wichtig, Therapien zu erforschen um der weiteren Verbreitung der offenen TBS durch multiresistente Keime Einhalt zu gebieten und eine Lösung dafür zu finden, diese Therapien zu bezahlen.“, ergänzt die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig aus Lübeck, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages.

Atemwegs- und Lungenerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt – in Deutschland sind allein 25% der Arbeitsunfähigkeitsfälle sowie 10 % der Sterbefälle darauf zurückzuführen. Neben Asthma, COPD und Lungenkrebs rückt aber auch eine weitere Lungenkrankheit immer stärker in den Fokus der Forschung: die Tuberkulose. Zwar ist die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland vergleichsweise gering, weltweit erkranken jedoch jährlich 9 Millionen Menschen an dieser Krankheit – 1,4 Millionen sterben daran. Sorgen bereitet den Wissenschaftlern und Medizinern vor allem der Anstieg an resistenten (MDR) und multiresistenten (XDR) Formen der Tuberkulose, die vor allem in Osteuropa und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion auf dem Vormarsch sind und auch in Deutschland zunehmen werden. Die Behandlung dieser Fälle, die bis zu zwei Jahre andauern kann, gestaltet sich schwierig und ist sehr kostenintensiv. Die Heilungschancen liegen bei nur 60-80% %. Auch in Borstel ist der Anstieg der Erkrankungszahlen bereits zu merken: Die Anzahl der Patienten, die mit einer resistenten Form der Tuberkulose eingewiesen werden, steigt seit 2013 merklich an und damit auch die Kosten, die bei der Behandlung entstehen. Zum Vergleich: Die Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose kostet am Tag (ca. 590 Euro) so viel, wie die gesamte 6monatige Standardtherapie einer klassischen Tuberkulosebehandlung (ca. 470 Euro). „Wir möchten auf diese Problematik hinweisen und appellieren an die Politik, uns damit nicht allein zu lassen. Für diese Patienten ist ein Spezial-Versorgungs-Fonds notwendig, ansonsten ist eine Behandlung auf Dauer für uns nicht realisierbar. Von der vorübergehenden Isolierung und zielgerichtete Therapie der betroffenen Patienten profitiert ja letztlich die gesamte Bevölkerung, weil sich nur so Neuansteckungen verhindern lassen“, so Zentrumsdirektor Prof. Ehlers.

Bei der anschließenden Begehung des Geländes waren ebenfalls der Ausbau der Infrastruktur und die geplante Modernisierung des Haupt-Laborgebäudes zentrale Themen. Diese Schritte sind notwendig, um in Borstel die Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch in Zukunft die Erfüllung aller gesetzlichen Auflagen ermöglichen und den Standort mit seinen 550 Arbeitsplätzen somit konkurrenzfähig halten. Bei der Besichtigung des Kernspinresonanz-Spektrometers (NMR) zur Darstellung und Charakterisierung von Molekülstrukturen und des Klinikneubaus wurde deutlich, dass das Forschungszentrum Borstel und die Medizinische Klinik durch seine moderne Ausstattung, die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die methodische Vielfalt optimal für die Grundlagen- und patientenorientierten Forschung ausgestattet ist. „Wir sind mehr als ein Krankenhaus auf dem Land“ erläutert Prof. Peter Zabel, „wir haben hier in Borstel das Know-how und die Kompetenz für eine umfassende Prävention, eine präzise Diagnostik und eine maßgeschneiderte und nachhaltige Therapie  im Bereich der Lungenerkrankungen.“

Foto
(Vlnr.) Zentrumsdirektor Prof. Dr. Stefan Ehlers, Gero Storjohann MdB, Alexandra Dinges-Dierig MdB, Thomas Stritzl MdB und Prof, Dr. Ulrich Schaible (Leiter  der Forschungsgruppe)

Milliardenspritze für Bildung, Forschung und die Kommunen

Zu den Entlastungen von Ländern und Kommunen bei Bildung, Betreuung und Eingliederung erklärt die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig:

„Es sind erhebliche finanzielle Mittel, die von der Koalition aus CDU/CSU und SPD in dieser Legislaturperiode für Länder und Kommunen freigemacht wurden: 6 Milliarden Euro, von denen 5 Milliarden für Hochschule und Schule, sowie 1 Milliarde für Kindertagesstätten und Krippen eingesetzt werden sollen. Ein erheblicher Teil von 1,17 Milliarden Euro pro Jahr soll durch die Übernahme des Bafög direkt in die Länderhaushalte fließen.

Ab dem Jahr 2015 ist zusätzlich die Vorabentlastung für die Kommunen im Rahmen der Eingliederungshilfe in Höhe von 1 Milliarde Euro vorgesehen. Der vorgesehene Weg über den höheren Bundesanteil an den Kosten der Unterkunft einerseits und einem höheren Anteil der Gemeinden an der Umsatzsteuer ist sinnvoll und gangbar.

Die Beschlüsse der Koalition erfüllen das erklärte Ziel der Union im vergangenen Wahlkampf, einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung von Bildung, Forschung und Wissenschaft zu setzen. Es ist ein Erfolg der Unionsseite in der Koalition, dass die Bundesländer die Zusage leisten mussten, die Entlastung zielgerichtet der Bildung zukommen zu lassen.

Die Bundesländer seien an diese Zusage noch einmal erinnert. Die Finanzierung von Doppelstrukturen, wie in Schleswig-Holstein jüngst erneut erörtert, lese ich daraus definitiv nicht.“

Zum Kooperationsverbot: Erste Bundestagsrede von Alexandra Dinges-Dierig

Alexandra Dinges-Dierig spricht zu einem Antrag der Fraktion „Die Linke“ zum Kooperationsverbot im Bildungsbereich.

Die Zukunft der Region HanseBelt liegt in Wissenschaft und Forschung

Zur gestern veröffentlichten Prognos-Studie über die Wirkung des BioMedTec-Campus in der Region erklärt die Bundestagsabgeordnete Alexandra Dinges-Dierig:

„Die Prognos-Studie beweist: Lübecks Zukunft liegt in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Technologietransfer. Doch sie beweist auch: Es gibt noch viel zu tun.
Die Bedeutung des Wissenschafts- und Forschungsstandorts Lübeck für die Region nimmt zu. Es ist vor allem die Kooperation zwischen ansässigen Unternehmen und den Forschungsreinrichtungen, die eine Wirkung auf die Region HanseBelt entfalten.

Hierfür sind auch Mittel der Bundesregierung in erheblichem Maß mitverantwortlich: Allein 2,2 Mio. Euro des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sollen den BioMedTec-Campus zum Gründerzentrum weiterentwickeln.

Zurzeit laufen in Lübeck Forschungsprojekte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt mit 44 Mio. Euro gefördert werden.

Nun gilt es, die Kritikpunkte der Studie aufzuarbeiten: Lübeck kann noch deutlich besser werden, wenn es um die Bindung internationaler Fachkräfte, die Entwicklung von Gründergeist an den Hochschulen und die Bewerbung von kleinen und mittelständischen Unternehmen für Kooperationen mit Hochschulen und Instituten geht.

Hieran müssen nun alle Akteure gemeinsam arbeiten. Der Schlüssel jeden Erfolgs ist Kommunikation. Insbesondere deshalb müssen alle Schritte in Lübeck unterbleiben, die Vernetzungsstränge zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Stadt und Öffentlichkeit zu trennen.“

Zukunftsthema Forschung – vor allem für Lübeck

Die CDU-/CSU-Bundestagsfraktion hat ihre Aufgaben verteilt. Die neu gewählte Abgeordnete Alexandra Dinges-Dierig ist als ordentliches Mitglied in den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung gewählt worden.

Stellvertretendes Mitglied wird Dinges-Dierig im Ausschuss für Gesundheit.

Hierzu erklärt Alexandra Dinges-Dierig:

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Die Themen Wissenschaft, Forschung und Gesundheit haben große Relevanz für die Region Lübeck und ihre wirtschaftlichen Schwerpunktbereiche Medizin- und Sicherheitstechnik sowie Biotechnologie.

Lübeck ist aber nicht nur Stadt der Wissenschaft, sondern auch ein Standort, der attraktiv für Familienzuzug und Existenzgründungen sein muss. Deshalb sind die Themen vorschulische Bildung, Aus- und Weiterbildung, die Herausforderungen der demographischen Entwicklung sowie berufliche Bildung für unsere Region von erheblicher Bedeutung.

Ich möchte für die Lübecker Initiativen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen als Netzwerkerin dienen und die anstehenden Herausforderungen insbesondere an der Universität Lübeck als zukünftige Stiftungsuniversität und ihren Schnittstellen zur Fachhochschule, den außeruniversitären Forschungsbereichen und den Unternehmen in der Region konstruktiv begleiten.“